Im Artikelbild sind alte Wanderschuhe von mir zu sehen. Alt heißt in dem Fall so ca. 15 Jahre. Diese Treter begleiten mich also schon eine ganze Weile, waren in den Alpen, in Schweden und Norwegen und den heimischen Wäldern. In diesen Schuhe, kann ich auch nachdem sie ein halbes Jahr im Keller standen loslaufen und mir sicher sein, dass ich mir keine Blasen laufe. Wunderbar!
Leider ist ihre Zeit nun gekommen. Es lösen sich die ersten Nähte auf und die Metallteile fangen an zu rosten. Hinzu kommt, dass diesen Sommer noch mal ein richtiger Wanderurlaub auf dem Programm steht. Es geht in die Dolomiten. Bis zum Sommerurlaub sind es noch ein paar Monate. Ein guter Zeitpunkt um sich neues Schuhwerk zu organisieren, bleibt doch mehr als genug Zeit es einzulaufen und festzustellen, was ich anstellen muss, um blasenfrei wandern zu können.
Alles nicht so einfach, denn meine Füße sind komisch. Halt! Stimmt nicht. Mein rechter Fuß ist komisch. Das mach sich in der Regel dadurch bemerkbar, dass mir linke Schuhe auf Anhieb passen, rechte Schuhe aber, trotz der richtigen Größe an der Ferse nach ein paar Kilometern scheuern. Je nach Schuh ist das mehr oder weniger extrem. Gegen leichte Laufschuhe gewinnt meiner Ferse. Skaterschuhe sind so dick und weich gepolstert, dass nicht viel passiert. Darüber hinaus wird es schwierig.
Solchermaßen befußt stapfte ich also vor ein paar Wochen ins örtliche Outdoorfachgeschäft. Alles kein Problem, denn abgesehen vom komischen rechten Fuß bin ich der personifizierte Durchschnitt. Dazu war der Verkäufer in sofern kompetent, dass er mit dem Wissen um meine Schuhgröße und die Schuhe, die er verkauft mit auf Anhieb die richtige Größe herausgab. Die Teile passten nix drückte und auch bergab stieß der große Zeh nicht an. Soweit so gut.
Gekauft habe ich den Lhasa von Hanwag und zwar aus folgenden drei Gründen:
Erstens handelt es sich um einen Schuh der Kategorie B. Die Kategorien reichen von A bis D und bezeichnen das Einsatzgebiet des Schuhs. Im Grunde wird der Schuh mit steigender Kategorie immer höher und härter, um immer mehr Halt zu geben. Allerdings läuft es sich in weniger schwierigem Geländer mit brettharter Sole auch eher bescheiden. Wie auch immer sowohl der Verkaufsmensch, als auch ich waren der Meinung dass für den Sommerurlaub Kategorie B die richtige war.
Zweitens der Schuh hat drei Haken zum am Schaft. Bei Wanderschuhen, werden die Schnürsenkel im oberen Bereich nicht durch Ösen gezogen, sondern in Haken eingehakt. Das erste Paar sitzt im Knick/Gelenk des Schuhs und dann folgen am Schaft zwei oder drei weitere Hakenpaare. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Probleme mit meinem rechten Fuß in Grenzen halten, wenn ich hohes Schuhwerk trage. Da der Schaft dann teilweise das hält, was eigentlich Aufgabe der Ferse wäre. Also war mein Motto “Mehr Schaft = mehr Gut”. Also mehr Ösen -> mehr Schaft -> … ist klar denke ich.
Drittens der Schuh hat ein Lederfutter. Die Alternative wäre ein Schuh mit GoreTexfutter gewesen, aber zum einen neigt meine Problemferse dazu den Schuh im Fersenbereich durchzuscheuern und ich erwarte von Leder dort mehr Widerstandskraft als von Textil-Mebran-Gedöns. Zum anderen hege ich die Hoffnung, dass sich ein Vollederschuh noch wirklich einlaufen lässt. Werde ich dann ja sehn.
Stand derzeit ist, dass ich mir natürlich am rechten Fuß bei der ersten kurzen Wanderung eine Blase gelaufen habe. Eine längere Wanderung ein paar Tage später hat diese dann mit Blut gefüllt. Seit dem habe ich eine runde braune Stelle an der rechten Ferse und bin wegen schlechtem Wetter und zu viel Arbeit nicht wieder zum Wandern gekommen.
Mein Ziel ist es jetzt vor dem Sommerurlaub die Schuhe soweit es geht einzulaufen und mit diversen Kombinationen, aus Socken und anderen Dingen die optimale Kombination für mich zu finden, um schmerzfrei wandern zu können.
To be continued …