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Funktional kaputt

Mal wieder einer dieser Blogposts, die entstehen um dem eigenen Unmut ein wenig Luft zu machen, denn ich weiß gar nicht, ob Sie’s schon wussten, aber die Telekom macht uns bald das Internet kaputt. Dabei geht es um eine Ankündigung der Telekom, in der sie zweierlei verkündet. Zum Einen soll in neuen Verträgen abhängig vom Vertrag nach einer bestimmten Datenmenge die Geschwindigkeit des Anschlusses auf 384kBit/s gekappt werden. Zum Anderen betrifft diese Einschränkung natürlich nicht die datenhungrigen Angebote der Telekom selbst und ihrer Inhaltspartner (z.B. T-Entertain und Spotify).

Beides bereitet auf unterschiedlichem Niveau Schmerzen. Da ist erstmal die Reduzierung der Geschwindigkeit auf 384kBit/s. Ausgehend von einem 50MBit-VDSL-Anschluss ist das weniger als 1% und damit ist der Anschluss für viele Dinge, die man im Internet so tut einfach “funktional kaputt”. Die Ausführungen dazu von Clemens von MobileMacs hat David musikalisch sehr schön zusammengefasst.

Mehr Schmerzen, als das Drosseln Abschalten meines Anschlusses, macht mir aber der zweite Punkt. Eine grundlegende Eigenschaft des Internets ist es, dass es grundsätzlich erstmal alle Bits gleich behandelt, es ist neutral. Mit den von der Telekom angeführten Änderungen zählen jetzt aber T-Entertain- oder Spotifybits nicht zu meinem verbrauchten Volumen. Sie werden anders behandelt als die anderen Bits.

Das schränkt erstmal mich in der freien Wahl des Streamingdienstes ein, da ich mit einem Auge immer auf mein Datenvolumen schielen muss. Das schränkt aber auch alle Anbieter von datenintensiven Diensten ein, die evtl. den besseren Dienst haben, aber ohne Kollaboration mit der Telekom einfach nicht mehr Konkurrenzfähig sein können. Das schöne im Netz ist, dass durch seine Neutralität es im Moment mir genauso möglich ist Daten an den Mann oder die Frau zu bringen, wie der Telekom.

Entfällt diese Neutzneutralität hab ich als Kunde verloren, als Mensch der potentiell Inhalte im Netz anzubieten hat, habe ich auch verloren und als potentieller Unternehmer, der im Netz evtl. Geld verdienen möchte, ohne ein Dickschiff wie die Telekom als Partner zu haben, habe ich auch verloren.

Unsicher zurück lässt mich jetzt die Frage, was denn nun zu tun ist. Bei der Telekom und anderen Providern, die mit ähnlichen Modellen nachziehen, auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen kundtun, dass man die aktuellen Pläne nicht gut heißt ist sicher eine Möglichkeit. Zusätzlich kann es sicher nicht schaden die Augen offen zu halten, was Aktionen angeht, die sich an die Politik richten, denn Dinge wie Netzneutralität sollten per Gesetz verankert werden. Und bloggen kann man über das Thema auch, habe ich gehört ;)

tl;dr
Hier noch ein paar Leseempfehlungen zum Thema: Netzpolitik.org, Netzpolitik.org und nochmal Netzpolitik.org, Zeit.de